Geschichte der Gemeinde Bleialf


Auszug der Bleialfer Chronik , von Wolfgang Druckenmüller


Zahlreiche Funde sind im Bleialfer Raum gemacht worden, die eindeutig auf eine Anwesenheit der Römer bereits in den ersten Jahrhunderten nach Christi Geburt schließen lassen.
 Am bekanntesten sind die Überreste einer römischen Siedlungsstelle im Distrikt Steinesserich bei Mützenich. 1906 wurde bei Winterscheid im Flurbereich "Klaffenberg" ein Steinkistengrab aus dem 1. Jh.n. Chr. entdeckt.
Offizielle Ausgrabungen des Landesmuseum "Auf dem Knopp" bei Mützenich förderten im Jahre 1913 die verschiedensten Arten römischer Gefäße zu Tage.
Wahrscheinlich ist der Ortsname Mützenich auf römischen Ursprung zurückzuführen (Muciniacum).

Über römische Reste an einem Bergabhange unter der Alfer Mühle beim "Goldborn" und ebenso "am Lauterbach" berichtet Bormann (Ardennen II). Die Geschichtsschreibung Bleialfs beginnt nur wenig zeitversetzt mit der Geschichte der Abtei Prüm und ist auch mit dieser über viele Jahrhunderte aufs Engste verknüpft. Ohne Zweifel kam dem Hof Bleialf (Alve) in dieser Zeit eine besondere Stellung und Bedeutung innerhalb des Bereiches der Prümer Abtei zu. Er war der spätere Mittelpunkt für die Bewirtschaftung des Prümer Bannforstes, den Bertrada von Mürlenbach im Jahre 721 dem Prümer Kloster zum Geschenk machte.

Urkundlich wurde Bleialf erstmals im Prümer Urbar, im Jahre 893, erwähnt und blickte im Jahre 1993 somit auf sein "1100-jähriges" Bestehen zurück. Das Prümer Urbar gehört zu den wichtigsten Geschichtsquellen des Rhein-, Maas- und Mosellandes und wurde im Jahre 893 von dem berühmten Abt Regino angelegt. Es nennt ca. 400 Orte, an denen die Reichsabtei Prüm begütert war. Es sind Orte, vor allem der Eifel, am Mittel- und Niederrhein, Belgien, Luxemburg, Niederlande und Frankreich. Prüm zählte zur Zeit Reginos zu den reichsten Klöstern im fränkischen Reich. Dieses Verzeichnis wurde im Hochmittelalter, im Jahre 1222, von Abt Caesarius überarbeitet und auf den damals neuesten Stand gebracht.

Im "Prümer Urbar" führt Bleialf den Namen "Alve" und "Alue". Erst im Jahre 1584 wurde der heutige Name Bleialf erstmals urkundlich erwähnt.
Im 10. und 11. Jahrhundert waren die Grafen von Vianden mit Gütern im Hofbereich Bleialf belehnt. Dazu gehörte auch das Patronatsrecht über die Pfarrkirche. Im Jahre 1187 übertrug Graf Friedrich von Vianden dieses Recht dem Liebfrauenstifte in Prüm.
Im Hoch- und Spätmittelalter waren die Besitz-bzw. Lehrensverhältnisse im Bereich des
Hofes Bleialf zeitweise außerordentlich kompliziert. Dies hing u.a. mit den häufig wechselnden Besitzverhältnissen der benachbarten Herrschaft Schönberg und vor allem auch mit dem langen und konsequenten Bemühen der Kurfürsten von Trier zusammen, ihre Herrschaft nach Norden in den Bereich der Prümer Abtei auszudehnen.

 

Diese Fotos wurden uns freundlicherweise von Herrn
Hermann-Josef Igelmund zur Verfügung gestellt